Einleitung

Die Umsatzsteuerverwaltung von ConAktiv® kann prinzipiell in zwei Bereiche aufgeteilt werden:

  • Grundlegende Definition der benötigten Steuerschlüssel in einer Umsatzsteuertabelle unter Angabe der Steuersätze, Buchungskonten, FiBu-Steuercodes usw.
  • Optionale Einrichtung von Steuerungskriterien zur automatischen Zuordnung der Umsatzsteuerschlüssel in den Stamm- und Fakturierungsmodulen, beispielsweise abhängig von Kunden, Lieferanten, Leistungen, Artikel- und/oder Leistungsgruppen, Länderklassen usw.
! Die grundlegende Umsatzsteuerdefinition in der Umsatzsteuertabelle muss unbedingt vorhanden sein. Sie bildet die Basis für alle Umsatzsteuerberechnungen in ConAktiv®.
Zur Nutzung der optionalen Umsatzsteuerdefinition muss entweder die allgemeine Einstellung „Ust_Definition: Umsatzsteuerdefinition halbautomatisch“ oder „Ust_Definition: Umsatzsteuerdefinition vollautomatisch“ aktiviert werden.

Haben Sie lediglich die Umsatzsteuertabelle in ConAktiv® angelegt, so müssen Sie selbst sicherstellen bzw. überprüfen, dass in den Stamm- und Fakturierungsmodulen die korrekten Umsatzsteuerschlüssel eingefügt wurden – die Automatisierungsmöglichkeiten sind begrenzt. Sie arbeiten hier in der Regel mit Vorbelegungen, d.h. Sie belegen die Felder für Umsatzsteuer und Vorsteuer global durch Standardschlüssel vor. Sie können hier beispielsweise keine Unterscheidung treffen, ob die Artikel einer bestimmten Leistungsgruppe mit einem anderen Steuerschlüssel als Artikel anderer Leistungsgruppen vorbelegt werden sollen.

Setzen Sie zusätzlich auch die optionale Umsatzsteuerdefinition ein, so können Sie mit einer Reihe von Regeln die gesamte Umsatzsteueranwendung automatisieren. Sie können beispielsweise festlegen, dass Artikel bestimmter Leistungsgruppen bei Neuanlage einen besonderen Umsatzsteuerschlüssel automatisch zugewiesen bekommen (z. B. Bücher oder Lebensmittel mit 7%). Oder, dass Kunden im EU-Ausland ohne Umsatzsteueridentifikationsnummer Umsatzsteuer berechnet bekommen, dagegen Kunden, die diese Nummer besitzen, nicht.

Werden für bestimmte Unternehmensstrukturen (beispielsweise Konzerne) die Umsatzsteuerbeträge auf andere Buchungskonten als die Standardbuchungskonten verbucht, so lässt sich dies über alternative Umsatzsteuerschlüssel ebenso einfach erledigen.

Des Weiteren können Sie Umsatzsteuerschlüssel mit einem Gültigkeitsdatum belegen. Sollte beispielsweise die Umsatzsteuer zu einem bestimmten Stichtag erhöht werden, können Sie den betreffenden Umsatzsteuerschlüssel zweimal definieren, einmal mit dem Steuersatz bis zu dem Stichtag und mit dem erhöhten Steuersatz ab dem Stichtag.

Sollten Änderungen bezüglich der Anwendung der Umsatzsteuerschlüssel notwendig werden, können Sie ConAktiv® mit Hilfe der optionalen Umsatzsteuerdefinition schnell an die neuen Gegebenheiten anpassen.

In diesem Kapitel wird zunächst beschrieben, wie Sie die grundlegende Definition der Umsatzsteuerschlüssel in der Umsatzsteuertabelle vornehmen. Danach erfahren Sie, wie Sie die optionale Umsatzsteuerdefinition einrichten und aktivieren. Hierbei werden auch vier Anwendungsbeispiele aus der Praxis aufgeführt.

! Sollte es bei der Berechnung der Umsatzsteuer zu Differenzen kommen, wenn Sie den von ConAktiv® berechneten Bruttobetrag eines Belegs dem Betrag gegenüberstellen, den Sie per Hand aufgrund der Gesamtnettosumme berechnet haben, dann handelt es sich nicht um einen Rechenfehler von ConAktiv®, sondern es ist die Folge von unvermeidlichen Rundungsdifferenzen. Eine ausführliche Erklärung hierzu finden Sie auf dem Infoblatt unter [ http://www.conaktiv.de/assets/Uploads/ao-downloadfiles/Rundungsdifferenzen-bei-der-Umsatzberechnung-14.03.17.pdf [ .